70 Jahre Bildung für die Menschen im Weinviertel
Man arbeitet intensiv an einem Nutzungskonzept mit dem neuen Eigentümer, Dieter Gruschina und hat das Leitbild des Vereins überarbeitet. Mit einigen gelungenen Veranstaltungen wie dem Vereinsstammtisch z.B. mit Mark Perry oder Prof. Mazal oder einer Vereinsreise zum Dachstein hat der Verein viele Aktivitäten gesetzt.
Die Generalversammlung hat Prälat Dr. Matthias Roch einstimmig zum Ehrenmitglied des Fördervereins ernannt. In Anerkennung seiner großen Leistungen ist er nun nach dem Gründungsobmann Karl Litschauer und Obfrau Cäcilia Kaltenböck das dritte Ehrenmitglied.
Weihbischof Turnovszky betonte die Bedeutung der katholischen Erwachsenenbildung als „Kernaufgabe der Kirche“. Bildung generell vom Kindergarten bis zur Seniorenbildung ist immer wichtiger und auch für die Kirche ein sehr großes Thema und Feld des Engagements. Natürlich gibt es gesellschaftlich und kirchlich viele Umbrüche. Er gratulierte dem Verein, wie diese Neuorientierung in den letzten 20 Jahren immer wieder gelungen ist. Stephan Turnovszky bedankte sich auch bei seinem Vorgänger Matthias Roch, der unter dem Motto „Zum Glauben braucht man Freunde“, wesentliche Grundsteine für die heutige große Gemeinschaft im Vikariat gelegt hat.
Bei ihrer Festansprache betonte die Juristin, Psychoanalytikerin und Theologin Rotraud A. Perner, dass ein offenes Herz für die Dankbarkeit so wichtig ist. Durch diese Offenheit kommt Weite ins Denken und ins Handeln und der Gram des sich ständigen Vergleichens kann sich verändern zu einer herzoffenen Dankbarkeit. Ein Leben aus der Dankbarkeit und der Offenheit für andere, für Neues, für Kreativität und Mitmenschlichkeit kann der Welt den notwendigen Frieden wiederbringen. Gerade heute in einer so krisengeschüttelten Welt und Gesellschaft.
Direktor Franz Knittelfelder bedankte sich bei allen, die sich für die Erwachsenenbildung im Weinviertel in dieser großen Breite einsetzen. Durch die – sicher schmerzvolle – Schließung des Bildungshauses Schloss Großrußbach haben sich wieder neue Chancen ergeben. Mit der Gründung der Bildungsakademie Weinviertel an den Standorten Großrußbach und Gaweinstal hat die katholische Erwachsenenbildung an Breite und Tiefe gewonnen. Erfolgreiche Projekte wie z.B. das Engagement im Bereich Hospiz, die Bücherei und der Bücherbus, das Pilgern im Weinviertel, die Zusammenarbeit mit vielen Künstler/innen konnten weitergeführt werden. Neues wie der Bereich Unterstützung bei Demenzerkrankungen z.B. mit dem Cafe Zeitreise konnten neu gestartet werden. Die Bücherbusstationen wurden neu gestaltet und die Kooperation mit den Gemeinden ausgeweitet.
Die Zusammenarbeit mit großartigen Initiativen wie dem „Verein Jakobsweg Weinviertel“ oder mit lokalen Beherbergungsbetrieben wie dem Hotel Neustifter in Poysdorf entwickelten sich zu einem Erfolgsrezept in inhaltlicher und wirtschaftlicher Weise.
Die 70 Jahre waren geprägt durch die Persönlichkeiten der verschiedenen Direktoren – (Dr. Martin Stur – Prälat Franz Stubenvoll – Leopold Schwarzenberger – Peter Koren – Georg Hartl – Barbara Strobl – Franz Knittelfelder mit ihren jeweiligen Mitarbeiter/innen) und vor allem durch die Entwicklung von einem Art ländlichen Volksbildungsheim zu einem modernen Bildungshaus und jetzt zu einer überregionalen Bildungsarbeit als Bildungsakademie Weinviertel mit mehreren Standorten.
Als kleines Zeichen der Dankbarkeit hat der Verein der Freunde der Erwachsenenbildung ein kleines Dankbarkeitstagebuch drucken lassen. Dieses wurde am Ende an alle Gäste ausgeteilt. Sandra Ollinger aus Wultendorf, Andreas Hösch aus Karnabrunn haben gemeinsam mit Johannes Rieder und Franz Knittelfelder dieses Büchlein gestaltet.
So lange der Vorrat reicht, kann es bei der Bildungsakademie gegen eine Spende bestellt werden.
>> Festansprache zur Dankbarkeit von Rotraud A. Perner zum Nachlesen und Downloaden